Chirurgie

Knochen- und Gelenkchirurgie

Alle Arten von Knochenbrüchen können in unserer Praxis operiert werden. Hierbei kommen modernste Implantatsysteme zum Einsatz. In der Regel können Tiere ambulant, also am selben Tag oder spätestens am Folgetag entlassen werden. Bei Knochenbrüchen ist dies selbstverständlich abhängig von möglichen Begleitverletzungen. Die Versorgungstechnik sowie das weitere postoperative Management wird mit Ihnen ausführlich besprochen.

Hunde erleiden häufig einen Kreuzbandriss. Dieser ist im Gegensatz zum Menschen meist keine Sportverletzung sondern degenerativen Prozessen geschuldet.

Die Kniescheibe (Patella) ist ein wichtiger kleiner Knochen (Sesambein) am Kniegelenk. Sie ermöglicht die Streckung durch eine Kraftumlenkung des großen Oberschenkelmuskels. Springt die Kniescheibe aus ihrer angestammten Position heraus, so nennt man das Patellaluxation (Verrenkung, Kniescheibeninstabilität). Dies kann durch einen Unfall (traumatisch) oder angeboren auftreten. In beiden Fällen ist ein chirurgischer Eingriff nötig, um die Funktion des Kniegelenks und dauerhafte Schäden an Knorpel und Knochenachse (beim Jungtier) zu verhindern.

Erkrankungensformen der dysplastischen Ellbogengelenkserkrankung (ED) können in unserer Praxis operativ versorgt werden. Die Gelenksuntersuchung wird in der Regel arthroskopisch, also minimalinvasiv durchgeführt.

Viszeralchirurgie

Die Viszeralchirurgie umfasst die Chirurgie des Bauchraums. Hier ist das angebotene Spektrum allumfassend. Von der Kastration bis zur Leber-, Gallenblasen- oder Bauchspeicheldrüsenchirurgie.

Selbstverständlich behandeln wir auch Notfälle wie die Magendrehung oder Probleme mit der Milz (Drehung, Tumor).

Nicht zu vergessen die Darmchirurgie (Fremdkörper, Tumore) oder das bei Katzen manchmal auftretende Megacolon, was eine Resektion des betroffenen Dickdarms nötig macht.

Thoraxchirurgie

Der Thorax ist der Brustkorb. Veränderungen an der Lunge (Lungenlappendrehung, Fremdkörper, Bulla, Tumor) können chirurgisch angegangen werden.

Auch mittels minimalinvasiver Eingriffe (Thorakoskopie) können beispielsweise Proben (Biopsien) des Lungenfells entnommen werden.

Urogenitalchirurgie

Alle Probleme des Harnapparats (Verlegter Harnleiter, Harnblasensteine, Harnröhrensteine) können in unserer Praxis versorgt werden.

Sollte ein Harnleiter (Verbindung zwischen Niere und Harnblase) durch einen kleinen Stein oder eine Verwachsung nicht mehr durchgängig sein, ist die Funktion der betroffenen Niere in Gefahr. Hierbei kann durch einen sogenannten subkutanen ureteralen Bypass der Harnleiter umgangen und der Abfluss des Urins in die Harnblase wieder gewährleistet werden.

Urethrostomien sind beispielsweise künstlich geschaffene Ausgänge der Harnröhre, über die bei Verlegung der Urinabsatz wieder möglich ist.

Kastrationen werden routinemäßig angeboten. Dies ist bei Hündinnen beispielsweise auch minimalinvasiv (laparoskopisch) möglich.

Bei einer Gebärmuttervereiterung (Pyometra) ist ebenfalls eine Kastration mit Entfernung der Gebärmutter nötig.

Zu den sekundären Genitalien gehört die Mammaleiste. Hier können vor allem bei älteren Tieren (Sowohl Hund als auch Katze) Tumore auftreten, die chirurgisch entfernt werden sollten.

Hals-Nasen-Ohren-Chirurgie (HNO)

Beim Brachyzephalensyndrom (vor allem Mops, französische Bulldogge, englische Bulldogge) wird durch eine Kombination verschiedener chirurgischer Eingriffe versucht, mehr Platz für den Luftstrom zu schaffen, um die Atmung zu erleichtern.

Die Larynxparalyse (Kehlkopflähmung) kann bei älteren Hunden (Labrador, Hovawart und andere) vorkommen. Hierbei ist bei Atmung ein raues Atemgeräusch im Bereich des Kehlkopfes hörbar. Die Ursachen können vielfältig sein. Durch einen operativen Eingriff am Kehlkopf wird die Atmung wieder erleichtert und somit die Lebensqualität deutlich verbessert.

Ohrentzündung, Mittelohrentzündung (Otitis externa, Otitis media). Die Entzündung des äußeren Gehörgangs tritt vor allem bei Hunden auf und hat nicht selten einen allergischen Ursprung (Atopie, Futtermittelunverträglichkeit). Häufig kann dies durch Ihre Haustierärztin oder Ihren Haustierarzt gut medikamentös behandelt werden. Sollte die konservative Therapie zu keiner Verbesserung führen oder die Veränderungen das Gewebe bereits chronisch verändert haben (Gehörgang verengt), kann ein chirurgischer Eingriff mit Entfernung des Gehörgangs nötig sein.

Katzen haben hingegen meist eine Mittelohrentzündung, nicht selten aufgrund eines Polypen. Dieser kann mittels Eröffnung des Mittelsohrs (Bullaosteotomie) entfernt werden und die Mittelohrentzündung ist dann in der Regel therapiert.

Onkologische Chirurgie

Tumore sind Zubildungen unterschiedlicher Ursache. Sprechen Mediziner über neu gewachsene Zubildungen, werden diese Neoplasie genannt. Hierbei gilt es gutartige von bösartigen zu unterscheiden. Nur die bösartigen Neoplasien werden als Krebs bezeichnet. Krebszellen wachsen unkontrolliert und können das umgebende Gewebe zerstören. Über die Blut- oder Lymphbahnen können sich einzelne Zellen im Körper verteilen und sogenannte Metastasen bilden (In Lymphknoten oder in anderen Organen wie Lunge, Leber oder Knochen).

Werden Neoplasien rechtzeitig erkannt, können diese sogar kurativ entfernt werden. Das heißt, dass eine Heilung möglich ist.

Zuvor ist ein sogenanntes Tumor-Staging sinnvoll, bei dem nach Metastasen gesucht wird, um die Prognose abschätzen zu können.

Sie können sich gewiss sein, dass wir uns viel Zeit nehmen werden, Ihnen die Erkrankung, sowie weitere diagnostische und therapeutische Schritte zu erklären. Transparenz und Ehrlichkeit werden hier großgeschrieben, um unnötige Behandlungen zu vermeiden. Das Wohl Ihres Tieres steht wie immer auch hier an erster Stelle.

Neurochirurgie

Bandscheibenvorfälle können mitunter bis zu einer kompletten Lähmung der Gliedmaßen führen (Parese, Paralyse). Hierbei drückt Bandscheibenmaterial auf das Rückenmark oder abgehende Nerven und sollte chirurgisch entfernt werden.

Im Anschluss ist eine Reha-Phase vonnöten. Sie werden gerne auf Wunsch durch unsere Spezialisten beraten und begleitet.

Tumore der peripheren Nerven oder des Plexusbereichs können mittels Computertomographie oder Ultraschall diagnostiziert werden. Teils können diese chirurgisch entfernt werden. Sollte eine chirurgische Entfernung nicht möglich oder nur unvollständig möglich sein, kann eine Strahlentherapie in Erwägung gezogen werden.

Hernienchirurgie

Eine Hernie ist ein sogenannter „Bruch“. Hierbei treten Organe oder Gewebe durch eine Schwachstelle (zum Beispiel Bauchnabel, Leistenkanal, Femoralkanal, Beckenboden) hindurch und resultieren in Umbilicalhernien, Inguinalhernien, Femoralhernien oder Perinealhernien. Organe und Gewebe werden an ihre natürliche Position verbracht und die Bruchstelle geschlossen. Dies geschieht durch Vernähen, aber auch Muskellappenplastiken oder das Einbringen eines chirurgischen Netzes.